Die Wurzelbehandlung – zum Erhalt des Zahnes
Die Wurzelbehandlung
Ist das „Innerste“ im Zahn, die sogenannte Zahnpulpa mit Nerv, Blutgefäß und Bindegewebe, bereits abgestorben oder durch eine bakterielle Entzündung stark beeinträchtigt, ist eine Wurzelbehandlung die einzige Möglichkeit zum Erhalt des Zahnes.
Wer eine notwendige Wurzelbehandlung ablehnt, muss leider die Entfernung des betroffenen Zahnes in Betracht ziehen, um weitere Schmerzen zu vermeiden.
Wurzelbehandlungen sind meist dann angeraten, wenn die Zahnpulpa durch eine ausgedehnte Karies mit Bakterien infiziert wurde. Auch können Trauma (z. B. ein Sturz oder Schlag auf den Zahn) sowie Überbelastung des Zahns durch Knirschen auslösende Ursachen sein.Eventuelle Komplikationen sind minimal.
Kleinere Komplikationen sind bei der Wurzelbehandlung möglich, z. B. durch Instrumentenfraktur oder Unverträglichkeit von Materialien. Bei manchen Patienten entstehen Verfärbungen.
Gewöhnlich können viele Patienten den behandelten Zahn nach 1-2 Tagen wie gewohnt belasten. Sollten vorher Schwellungen oder besonders starke Beschwerden beim Aufbeißen aufgetreten sein, kann es gegebenfalls auch ein wenig länger dauern.
Bitte kontaktieren Sie uns umgehend, wenn Beschwerden wesentlich länger andauern oder intensiver ausfallen!
Wer übernimmt die Kosten?
Gesetzliche Krankenkassen
übernehmen die Behandlungskosten, wenn absehbar ist, dass der Zahn damit erhalten werden kann. Vorausgesetzt wird dabei auch, dass der Zahn bis zur Spitze behandelt und gefüllt werden kann.
Einschränkungen setzen gesetzliche Kassen bei Backenzähnen. Mindestens eine Vorgabe muss vor Behandlungsbeginn zutreffen:
- Der betroffene Zahn muss sich in einer Backenzahnreihe befinden, die ansonsten gesund ist.
- Eine Freiendsituation kann durch den Erhalt des Zahns vermieden werden, sprich dieser Zahn stellt den letzten Zahn der Reihe dar.
- Der Zahn trägt bereits einen Zahnersatz und kann durch die Behandlung erhalten werden.
Die Übernahme der Kosten für Wurzelbehandlungen erfolgt für gesetzlich Versicherte ausschließlich nach Kassentarif. Mit den darin enthaltenen Leistungen Aufbohren, Desinfizieren und Auffüllen werden nach aktuellen Studien Erfolgswahrscheinlichkeiten von 65% erreicht[1].
Eine deutliche Erhöhung der Erfolgschancen ist mit erweiterten, privat zu zahlenden Leistungen jederzeit möglich.
Privatleistungen:
Mit zusätzlichen Privatleistungen kann die Erfolgsquote von Wurzelbehandlungen auf bis zu 93% erhöht werden[1].Zu den Privatleistungen gehört u. a. die maschinelle Aufbereitung mit Einmal-Instrumenten, welche deutliche Vorteile hat:
- Geringeres Risiko der Instrumentenfraktur
- Schnellere und gründlichere Aufbereitung
- Exakte Messung der Wurzelkanallänge
- Aufbereitung auch von stark verkrümmten Wurzelkanälen
Private Krankenversicherungen
übernehmen diese erweiterten Zusatzleistungen in der Regel zu großen Teilen oder sogar komplett.
Der Ablauf der Behandlung:
- Sie erhalten zu Beginn eine lokale Anästhesie, wenn der Zahnnerv noch nicht abgestorben ist.
- Mit der Öffnung des Zahnes bis zur Pulpa legen wir alle entzündlichen Bereiche frei. Betroffenes Gewebe wird entfernt und der Kanal nach einer Bestimmung seiner Länge mit desinfizierenden Lösungen gereinigt.
- Die Füllung des Nervkanals erfolgt – je nach Intensität der Entzündung – in der gleichen oder den nachfolgenden Sitzungen. Ist eine Anschlusssitzung erforderlich, versorgen wir Ihren Zahn bis dahin mit einer zahnberuhigenden, medikamentösen Einlage und einer provisorischen Füllung.
- Vor der abschließenden Füllung des Zahnes untersuchen wir mittels Röntgenaufnahme noch einmal die Vollständigkeit der Wurzelkanalfüllung.
Wichtig: Ein Zahn ohne Zahnnerv ist in seiner langfristigen Stabilität eingeschränkt, er kann brüchig werden. Eine Krone gibt dem Zahn wieder dauerhaften Halt! Wir beraten Sie zu dieser separaten Behandlung gern.
Sie haben Fragen zur Wurzelbehandlung?
Rufen Sie uns gerne an oder sprechen Sie uns direkt in der Praxis an. Wir klären alle Fragen gerne vorab ausführlich mit Ihnen.
Tel.: 09525 1716
[1] Ng YL, Mann V, Gulabivala K: Tooth survival following non-surgical root canal treatment: a systematic review of the literature. Int Endod J 43 (3), 171–189 (2010).