Prophylaxe bei Kindern

Zahngesund ab dem ersten Zahn

Mit Spannung warten viele Eltern bei ihren Kleinen auf die ersten weißen Milchzähne. Ungefähr ab dem sechsten Lebensmonat bahnen sie sich ihren Weg in den Mundraum. Mit 2-3 Jahren präsentiert sich das Milchgebiss in seinem vollen Stand von 20 Zähnen.

Ab dem ersten Zahn gilt es für die Eltern, für die regelmäßige Zahnpflege zu sorgen. Denn mit gesunden Zähnen stellen Sie die Weichen

  • für gute Sprachbildung,
  • störungsfreie Entwicklung von Kiefer und Schädel,
  • sowie eine gesunde Grundlage für die bleibenden Zähne.

Wir Zahnärztinnen unterstützen und beraten Sie gern. Kommen Sie am besten direkt ab dem ersten Milchzahn zu uns in die Praxis.

Vorsorge vom ersten Milchzahn bis zum 3. Lebensjahr

Putzen Sie die Zähne Ihres Kindes bitte selbst. Am besten setzen Sie Ihr Kind dafür auf Ihren Schoß oder den Wickeltisch. Wer so kontinuierlich putzt, lehrt dem Kind eine Regelmäßigkeit, die es wie von alleine nachmachen wird.

Eine reiskorngroße Menge einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta (500 ppm Fluorid) reicht beim Putzen vollkommen aus, größere Mengen bitte vermeiden.

Wie oft Zähne putzen?

Vom ersten Zahn bis zum 1. Geburtstag 1 x am Abend, danach 2 x täglich, jeweils bis sie alle Zähne gut gereinigt haben. Möchte Ihr Kind die Zahnbürste irgendwann allein benutzen, putzen Sie bitte immer noch einmal ordentlich nach. Es kann hilfreich sein, dass das Kind seine eigene „Spiel“-Zahnbürste bekommt.

Willkommen Schnullerfee!

Auch wenn das Nuckeln am Schnuller von vielen Kinder bis zum 3. Lebensjahr (oder darüber hinaus) praktiziert wird: Versuchen Sie den Schnuller ab dem 2. Geburtstag abzugewöhnen. Die Schnullerfee, die über Nacht kommt und die Schnuller gegen ein kleines Geschenk eintauscht, kann dabei gut helfen.

Nuckeln und Daumenlutschen fördert Zahnfehlstellungen und das Entstehen von Sprachproblemen.

Zahnreinigung bei Kindern von 4 bis 6 Jahren

Beim Reinigen der Zähne sind die Kinder jetzt meist selbst aktiv dabei. Vermitteln Sie Ihren Kindern durch Vormachen das Zähneputzen nach der KAI-Zahnputztechnik:

K = Kauflächen:
Bewegen Sie die Zahnbürste mit mittlerem Druck auf den Kauflächen (oben und unten) vor und zurück.

A = Außenflächen:
An den Außenflächen kreisen Sie die Zahnbürste von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zähne).

I = Innenflächen:
Bewegen Sie die Zahnbürste an den Innenseiten von Rot nach Weiß.

Generelle Zahnputztipps:

Putzen Sie bei Ihren Kindern nach dem Zähneputzen unbedingt nach. Wir empfehlen das Nachputzen bis zur 3. Schulklasse.

In den Zahnzwischenräumen sammelt sich oft so mancher Essensrest. Mit Zahnseide lässt sich dieser ideal entfernen, am besten täglich, jedoch mindestens 2-3 x pro Woche.

Ernährung für gesunde Zähne

Mit ausgewogener Ernährung können Sie die Zahngesundheit Ihres Kindes besonders einfach unterstützen.

Bis zum sechsten Lebensmonat geht nichts über Muttermilch. Danach achten Sie bitte auf möglichst zuckerfreie Getränke (ungesüßte Tees, Mineralwasser). Gesüßte Tees, Kindertees, Säfte und Saftschorlen enthalten oftmals sehr viel Zucker und Säuren! Vermeiden Sie diese – auch als Getränk für den Kindergarten.

Als kleinen Imbiss zwischendurch am Tag freut sich Ihr Kind und dessen Zähne über knackiges Obst und Gemüse, das Sie in kleinen Stücken anbieten können.

Die Flasche können Sie mit dem ersten Geburtstag langsam absetzen und Ihr Kind an Tassen und Becher gewöhnen.

Naschen mit und ohne Karies?

Naschen ist für Kinder einfach der schönste Genuss. Als Eltern sollten Sie allerdings die Menge und die Zeiten (z. B. feste Naschzeiten) vorgeben. Süßigkeiten mit dem „Zahnmännchen“ verursachen keine Karies. Achten Sie beim Einkaufen auf Produkte mit diesem Zeichen.

Und nach dem Naschen: Zähneputzen nicht vergessen!

Mit Freude zum Zahnarzt

Wer mit Phantasie in die Welt des Kindes eintaucht und den Zahnarztbesuch spielerisch vorbereitet, macht Zahnarzttermine zum Kinderspiel. Neugier wecken, Zähne selbst anschauen oder auch einmal den Zahnarzt selbst spielen lassen, hilft in der Vorbereitung ungemein.

Gehen Sie zudem mit Einfühlungsvermögen auf Fragen Ihres Kindes ein. So nehmen Sie Ihrem Kind von Anfang eventuelle Ängste vor einem Zahnarztbesuch.

Am Tag des Zahnarzttermins sollten die Kinder entspannt und ausgeschlafen sein und nicht unter Zeitdruck oder mit anderen Belastungen in die Praxis kommen.

Auch die richtige Wortwahl hilft in der Praxis: „Es tut nicht weh, du brauchst keine Angst zu haben“ fokussiert genau auf Angst und Schmerzen. Gehen Sie besser mit Sätzen wie „Entspann Dich, es kann etwas kitzeln oder vielleicht drücken“ auf Ihr Kind ein. Sind Sie zudem selbst entspannt und agieren mit ruhiger Stimme sowie Körpersprache, wird diese Ruhe positiv auf Ihr Kind übergehen.

Niemals drohen!

Zahnärzte untersuchen und heilen Zähne. Vermeiden Sie daher unbedingt, mit dem Zahnarzt zu drohen, wenn zum Beispiel einmal etwas zu viel genascht wird.